#vorchdorf2027

Gerhard Radner

#Vorchdorf 2027 – Umstieg auf 100 % erneuerbare Energie bis 2027


Über PV-Anlagen, Batteriespeicher, E-Ladestationen und der Beteiligung an einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft will die Marktgemeinde Vorchdorf bis 2027 den Umstieg auf 100 % Strom aus erneuerbarer Energie schaffen.

Das Ziel – 700 kWp zusätzliche PV-Anlagen


Der Vorchdorfer Gemeinderat fasste am 07. Februar 2023 den Grundsatzbeschluss, bis 2027 – dem Ende der aktuellen Legislaturperiode – so viele weitere Photovoltaikanlagen zu errichten, dass die Marktgemeinde damit in ihrem eigenen Bereich bilanziell energieautark wird. Das Bundesziel #mission 2030, wonach Österreich bis 2030 bilanziell 100 % erneuerbaren Strom nutzt, erreicht die Gemeinde Vorchdorf somit bereits drei Jahre früher.

Die Gemeinde Vorchdorf hat aktuell auf Verwaltungsebene einen Jahresstromverbrauch von 1.100.000 kWh. Mit den bestehenden PV-Anlagen im Ausmaß von 210 kWp werden pro Jahr etwa 200.000 kWh erzeugt; weitere 230.000 kWh liefert das Blockheizkraftwerk der Kläranlage. Die verbleibenden knapp 700.000 kWh kommen aktuell vom Energieversorgungsunternehmen.

Es sind für die Autarkie also rund weitere 700 kWp an PV-Leistung nötig, von denen 100 kWp schon im Jahr 2023 in Betrieb genommen wurden.


Speicher, Ladestationen und Erneuerbare Energiegemeinschaft Laudachtal

Inzwischen kommt es allerdings durch die derzeit zu schwache Netzinfrastruktur bereits zu Einspeisebeschränkungen seitens des Netzbetreibers. Es sind also Schritte notwendig, um den „zu viel für das Netz produzierten Sonnenstrom“ direkt zu verwenden oder zwischenzuspeichern. Vorchdorf setzt hier auf Speicher, den Ausbau von E-Ladestationen und die Beteiligung an einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft.

Die größeren Immobilien der Gemeinde erhalten Batteriespeicher, die auch notstromfähig sind und somit Zivilschutzzwecke erfüllen. Bei den beiden Gemeindeobjekten Schulzentrum und Kitzmantelfabrik sind jeweils Trafostationen in unmittelbarer Nähe, wodurch die dort geplanten Speicher zusätzlich eine netzstabilisierende Wirkung haben.

Außerdem werden 13 neue Ladepunkte für E-Autos (davon eine Schnell-Ladestation) an den zwei bestehenden und an vier neuen Standorten geschaffen. Dabei werden die E-Ladestationen dort errichtet, wo bereits PV-Anlagen bestehen oder in Umsetzung sind. Somit gelangt hier der Strom direkt von der Sonne ins E-Fahrzeug. Zusätzlich wird zusammen mit dem Ladestationen-Betreiber „ella“ an einem Konzept gearbeitet, um über unterschiedliche Tarife das Laden während der Zeit der Solarstromproduktion zu forcieren.

Last but not least hat die Marktgemeinde Vorchdorf gemeinsam mit der Gemeinde Kirchham die Erneuerbare Energiegemeinschaft Laudachtal gegründet. Einfach gesagt bezeichnet eine Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft einen Zusammenschluss von mindestens zwei Teilnehmern zur gemeinsamen Produktion und Verwertung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Die Mitglieder einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft können z.B. untereinander Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen, speichern, verbrauchen und verkaufen. So wird es möglich, Erzeugung und Verbrauch besser aufeinander abzustimmen. Außerdem haben die Mitglieder finanzielle Vorteile. Sämtliche kommunale PV-Anlagen und öffentliche E-Ladestationen in Vorchdorf und Kirchham sind bereits in der EEG aufgenommen. Ab Sommer 2024 wird die EEG Laudachtal für weitere Interessierte geöffnet – es können sich Unternehmen, Landwirtschaften und Privatpersonen beteiligen.


Der große Plan auf einen Blick


26.03.2024 14:39